Vor kurzem habe ich mir mal wieder den Film Eine Mutter für Anna angesehen und er hat mich erneut tief berührt. Der Spielfilm aus dem Jahr 2005 ist äußerst sehenswert und die Darstellung der Schauspieler ist sehr authentisch und glaubhaft. Ganz besonders gefallen haben mir die Leistungen der Schauspielerinnen Christina Plate, Maria Ehrich und Christine Schorn.
Inhalt des Films
Der Journalist Klaus Berger und seine elfjährige Tochter Anna leben seit dem Tod seiner Frau vor zwei Jahren allein. Klaus arbeitet bei einer Zeitung. Für eine Reportage nimmt er an einem Prozess vor Gericht gegen die Firma Spielmann teil. Vor der Verhandlung sieht er eine Anwältin, die ein Kind tröstet, das gestürzt ist. Während des Prozesses erlebt er sie dann im Gegensatz dazu als taffe Anwältin, die den Fall für die Firma gewinnt.
Durch die anschließende Besprechung mit seinem Chef verpasst Klaus einen wichtigen Schwimmwettkampf von Anna. Sein Freund Stefan macht ihm deutlich, dass es zwei Jahre nach dem Tod seiner Frau an der Zeit wäre, sich wieder dem Leben zuzuwenden und mal auszugehen.
Klaus hat am Gericht zu tun und nimmt der Anwältin Judith Wagner versehentlich die Vorfahrt. Nach diesem Zusammenstoß tauschen sie ihre Visitenkarten aus. Als Klaus und Anna ein Buch für ihre Segeltour kaufen wollen, treffen sie zufällig Judith Wagner. Anna verhält sich ihr gegenüber sehr abweisend. Zu Hause macht Anna ihrem Vater klar, dass Judith nicht die Richtige für ihn sei.
Judith Wagner erfährt, dass sich bei ihr erneut ein Hirntumor gebildet hat. Klaus und sie verabreden sich zum Abendessen. Es wird ein netter Abend. Als sein Handy klingelt, nimmt Judith den Anruf an. Als Anna Judiths Stimme hört, reagiert sie wütend. Am nächsten Morgen kommt es deswegen zum Streit zwischen Vater und Tochter.
Bei ihrem Arzttermin lehnt Judith kategorisch eine erneute Chemotherapie und Bestrahlung ab. Sie holt Klaus spontan zu einer gemeinsamen Mittagspause ab. Als Klaus seine Tochter nicht abholen kann, bittet er Judith, das zu übernehmen. So nimmt sie Anna mit zu ihrer Segelprüfung. Als sie diese bestanden hat, nehmen sich beide vor Freude in die Arme. Klaus erzählt Judith, dass Firma Spielmann bereits seit 5 Jahren von Giftstoffen in ihren Produkten wusste und trotzdem normal weiter produziert hat. Sie besorgt daraufhin bei der Firma Spielmann aus dem Archiv eine Akte mit einem Gutachten, was dies bestätigt.
Auf dem Rückweg hat sie große Schmerzen und fährt deshalb nicht in die Kanzlei, sondern zu ihrer Mutter. Abends überredet Anna ihren Vater, sich mit Judith zu verabreden und die bestandene Segelprüfung zu feiern. Als Judith nicht zur Verabredung erscheint, ist Klaus sehr enttäuscht. Mitten in der Nacht kommt Judith dann zu ihm, um ihm ihr kleines Grundstück am See und einen alten Zirkuswagen zu zeigen, die sie gerade erworben hat. Sie verbringen dort eine gemeinsame Nacht.
Judith gibt Klaus die entwendete Spielmann-Akte. In der Redaktion reagiert sein Chef sehr ungehalten auf das Fernbleiben, ist dann aber durch die Spielmann-Akte versöhnt. Als der verliebte Klaus Judith in der Kanzlei besucht, trifft ihn ihre Entscheidung, eine Beziehungspause einzulegen, schwer. Als Klaus und Anna vom Schwimmtraining nach Hause kommen, finden sie einen Abschiedsbrief von Judith vor.
Klaus und Anna suchen Judith und finden sie bei ihrer Mutter. Judith erzählt den Beiden von ihrer erneuten Krebserkrankung. Sie verbringen am See ein schönes Wochenende zu dritt. Als Judith nach einem Sturz bewegungslos am See liegt, kommt sie ins Krankenhaus. Ihr kann nur mit einer sofortigen Operation geholfen werden. Judith willigt für ihre neue Familie in die Operation und die anschließende Chemotherapie ein. Der Film endet mit der gemeinsamen Segeltour.
Darsteller von "Eine Mutter für Anna"
- Judith Wagner Christina Plate
- Klaus Berger Michael Roll
- Anna Berger Maria Ehrich
- Herr Ebers Felix von Manteuffel
- Gerda Christine Schorn
- Dr. Kluge Ralf Lindermann
- Bea Theresa Hübchen
- Stefan Thomas Balou Martin
- Chiara Katja Giammona
- Rechtsanwalt Lohner Bernd Stegemann
- Rechtsanwalt Meier Johannes Hitzblech
- Sekretärin bei Spielmann Gabriele Domschke
Meine persönliche Meinung zum Film
Der Film ist sehr einfühlsam und hat einige schöne und emotionale Momente. Eine solche Szene ist, als Klaus zufällig vor Verhandlungsbeginn sieht, wie die Anwältin Judith liebevoll ein kleines Kind tröstet, das gestürzt ist. Sie sehen sich eine Weile in die Augen und man ahnt schon hier, dass es Liebe auf den ersten Blick ist.
Sehr ergreifend finde ich die Szenen zwischen Judith und ihrer Mutter, vor allem als sie ihr von der furchtbaren Diagnose erzählt und ihre Mutter sie in die Arme nimmt und ihr Mut zuspricht. Das liebevolle Mutter-Tochter-Verhältnis haben Christina Plate und Christine Schorn sehr gefühlvoll dargestellt.
Im Verlauf des Films wandelt sich das Verhältnis zwischen Anna und Judith grundlegend. Annas anfängliche Ablehnung wird in kleinen Schritten zu einer liebevollen Zuneigung. Die junge Maria Ehrich hat die Wandlung von der zickigen und ablehnenden hin zur liebevollen und anhänglichen Anna sehr gut dargestellt. Die erste Annäherung hatten die Beiden nach Judiths bestandener Segelprüfung. Einfühlsam auch Judiths tröstende Worte zu Anna nach der verpatzten Wende beim Schwimmwettkampf.
Sehr berührt hat mich die Szene, als Klaus und Judith nach gemeinsamer Nacht am See ins Haus schleichen und Anna die Beiden als "Turteltauben“ bezeichnet und für sie Frühstück zubereitet. Als ihr dann beim Servieren eine Portion auf den Boden fällt, ärgert sie sich sehr. Doch Judith tröstet sie einfühlsam. Anna stellt Judith besorgt die Frage "Wirst du Papa weh tun?". Judith und Klaus bringen dann gemeinsam Anna zur Schule. Ihre Mitschülerinnen fragen, ob das ihre Mutter sei und Anna bejaht das mit gewissem Stolz.
Am meisten hat mich berührt, als Klaus und seine Tochter Judith im Krankenhaus besuchen und Anna sie vom Kampf gegen den Krebs überzeugen will. Ganz aufgeregt zählt sie auf, was sie beide alles noch gemeinsam erleben müssen - zum Beispiel soll Judith dabei sein, wenn Anna ihr Abitur macht oder ihren ersten Liebeskummer hat und natürlich soll sie bei der Segeltour im Sommer ihr Skipper sein.
Für mich gehört dieser Film zu den besten deutschen Filmen der letzten Jahre. Die schauspielerischen Leistungen der Hauptdarstellerinnen Christina Plate, Maria Ehrich und Christine Schorn finde ich herausragend.
Schade, dass es diesen Film nicht auf DVD zu kaufen gibt. Geht euch das auch so?